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Thailand – exotisches „Land des Lächelns“

Thailands Geschichte

 
Thailand war, im Laufe seiner Geschichte, das einzige Land in Südost-Asien, das niemals kolonialisiert wurde. Die umliegenden Länder wie Laos, Vietnam und Kambodscha wurden allesamt zu französischen Kolonien. Das Land hatte im Laufe seiner Geschichte vier verschiedene Hauptstädte: Sukothai, Ayutthaya, Thonburi und die heutige Hauptstadt Bangkok. Zahlreiche große Tempelkomplexe mit Buddha Statuen und buddhistischen Bauwerken zeugen noch heute vom einstigen Glanz dieser ehemaligen Hauptstädte. Der Name des Landes wurde im Jahre 1939 gleichzeitig mit dem Übergang zu einer demokratischen Regierungsform von „Siam“ in „Thailand“ geändert.
 
Schaut man auf die geschichtlichen Spuren Thailands, ranken sich bis ins 12. und 13. Jahrhundert viele Mythen und Legenden um die Besiedlung dieses Landes. Zwar konnten Archäologen in Erfahrung bringen, dass das Land bereits rund 5.000 Jahre vor Christi besiedelt war, doch die Funde sind nur wenig aussagekräftig und spärlich. Erst im sechsten und siebten Jahrhundert n. Chr. stößt man unumgänglich auf die erste Völkerwanderung, die aus China in das heutige Thailand gelangten. 857 n. Chr. erbaute Prinz Phrom die erste Stadt namens „Fang“ und musste diese vor zahlreichen Kriegen und Bedrohungen seitens der direkten Nachbarn verteidigen. Ertragreiche Ländereien und fruchtbare Regionen waren zu damaligen Zeiten jeden Krieg wert. 
 
Die erste Stadt im Thai-Königsreich soll, der Geschichte nach, die Stadt Sukhothai gewesen sein. Diese liegt rund 400 Kilometer nördlich von Bangkok. Der Gründer Sukhothais, König Ramkhamhaeng, vereinte die verschiedenen kulturellen Einflüsse im Land zu einer einheitlichen Staatsform, die er mit kriegerischen und diplomatischen Mitteln nach und nach ausbaute. Der Historische Park von Sukhothai ist ein weitläufiger Komplex mit 16 buddhistischen Tempeln, vier Hindu-Schreinen, Zierteichen, Festungswällen und Gräben auf einer Fläche von über 70 Quadratkilometern. An den gut erhaltenen Ruinen der Tempel und Stadtmauern erkennt man den sich damals entwickelnden thailändischen Kunst- und Architekturstil. Seit 1991 gehört der Park von Sukhothai zusammen mit den Geschichtsparks Sri Satchanalai und Kamphaeng Phet zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
 
 

Thailand und der Einfluss Europas

 
Thailand gehörte zu den Ländern auf dem Erdball, die sich jahrhundertelang abgeschottet haben. Erst ca. Mitte des 19. Jahrhunderts schaute Thailand vorsichtig nach Europa. Nach und nach wurde freier Handel mit dem englischen Königreich betrieben und auch mit den USA und Frankreich blühte der Handel auf. Im Zuge dieser Öffnung gegenüber der restlichen Welt schaffte man die Leibeigenschaft und den Sklavenhandel ab. Doch so ein Wandel und eine neue Zuneigung zum westlichen Gedankengut stößt nicht immer nur auf positive Stimmen. Aus diesem Grund gab es immer wieder Unruhen im Land. 
 
 

Die Thailändische Kultur und die Frage, warum wird Thailand auch das Land des Lächelns genannt?

 
Jeder, der schon einmal zu Besuch in Thailand war, kann bestätigen, dass die Thailänder stets lächeln. Ein Volk, das im Grunde trotz der nicht immer einfachen Vergangenheit, das Lächeln nie verlernt hat. Zahlreiche unterschiedliche Machthaber haben im Laufe der Jahrhunderte das Land so geformt, wie wir es heute vorfinden und schätzen. Dabei ist die Geschichte und die Entwicklung des Landes nicht immer friedlich vonstatten gegangen. Angriffe und Bedrohungen sowohl von außen als auch von innen prägen die Geschichte und bedrohen das Wohl der Thailänder. 
 
Der buddhistische Glaube spielt im Leben der Thai eine enorm wichtige Rolle. 97% der Bevölkerung gehören dem buddhistischen Glauben an. Fast alle Männer verbringen in ihrem Leben ein paar Tage als Mönch in einem Tempel, um die buddhistische Lebenslehre kennenzulernen und ihren Glauben zu festigen. 
 
Ein weiterer faszinierender Aspekt der thailändischen Kultur ist die ethnische Vielfalt aus der sich die Bevölkerung Thailands zusammensetzt. Nehmen wir beispielsweise die Bergvölker. Ca. 8% der Bevölkerung leben heute noch in abgeschiedenen Bergdörfern im Norden des Landes. Sie ziehen das autarke und einfache Leben dem Trubel einer Großstadt vor. Diese Völker erhalten ihre uralten Traditionen und Rituale und werden kaum von der westlichen Konsumgesellschaft beeinflusst.
 
Die Thailänder haben viele verschiedene Sitten und Bräuche. So sollte man in Thailand beispielsweise niemandem über den Kopf streicheln. Der Kopf wird als wichtigster Teil des Körpers angesehen und sollte mit viel Respekt behandelt werden. Den Gegensatz bilden die Füße. Sie gelten als unreines Körperteil, darum gilt es in Thailand als sehr unhöflich, über eine Person hinweg zu steigen oder mit den Zehen in Richtung einer Buddha Statue zu stehen. Bei einem Tempelbesuch muss passende Kleidung getragen werden, um die besondere Ehre aufrecht zu halten. Schultern und Beine sollten daher bedeckt sein, die Schuhe müssen ausgezogen werden.
 
Die Lebensphilosophie der Thailänder besteht aus drei wichtigen Wörtern: „sanuk“, „sabai“ und „suay“. Sie stehen für „Vergnügen“, „Gemütlichkeit“ und „Wunderschön“ - ein leichtes und vergnügliches Leben eben. Diese Wörter stehen neben dem oft gehörten „mai pen rai“. Diese Worte gleichen fast einer Zauberformel, mit der jeder Streit oder aufkommender Unmut weggewischt wird. In Thailand bemühen sich die Menschen das Leben in vollen Zügen zu genießen und dieses Gefühl verbreiten sie auch unter den Gästen des Landes. 
 
 

Thailand und seine Sehenswürdigkeiten

 
Eine der ältesten fulminanten Fundstätten Südostasiens ist Ban Chiang in der nordöstlichen Provinz Udon Thani. Hier sollen um 3.000 v. Chr. bereits Völker gelebt haben, die allerdings in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung untergingen. Bei Ausgrabungen wurden Spuren von Ackerbau gefunden sowie prächtig bemalte Keramik und – was viele Experten vermuten – die erste Bronze der Menschheit. Das Nationalmuseum Ban Chiang stellt diese wichtigen Ausgrabungsstücke für die Öffentlichkeit aus. Außerdem gibt es Originalfundstelle, in denen die Fundstücke noch genau so liegen, wie man sie vorfand. Die Besucher können diesen Ort, der im Jahr 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, besuchen und ein Gefühl für die Besonderheit dieser prächtigen Fundstücke bekommen. 
 
Als eine der schönsten Heiligtümer der Khmer-Baukunst außerhalb Kambodschas gilt die Ruinenstadt von Phimai, die im Nordosten Thailands zu finden ist. Die Tempelanlage misst innerhalb der Einfriedungsmauern 280 mal 250 Meter und vermittelt Besuchern in ihrem gut restaurierten Zustand einen überzeugenden Eindruck ihrer ursprünglichen Pracht. Auch die Ruinen der ehemaligen Tempelstadt von Phanom Rung laden Besucher zum Staunen ein. Das Khmer-Heiligtum befindet sich auf einem 350 Meter hohen Berg und besticht durch seine spektakuläre Lage. 
 
Die größte Stadt im Norden Thailands ist Chiang Mai. Sie wird im Volksmund auch die „Rose des Nordens“ genannt. Die einmalige Landschaft am Ufer des Flusses Ping umgibt die Stadt mit viel Idylle. Chiang Mai, gegründet 1296 von König Mengrai, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Dabei hat die Stadt stets ihre kulturelle Identität bewahren können. Dies spiegelt sich nicht nur im täglichen Leben seiner Einwohner wider, die ihren Dialekt, ihre kulinarischen Besonderheiten oder Brauchtümer bis heute erhalten haben, sondern auch in einer Vielzahl faszinierender antiker Tempelbauten im nordthailändischen Stil. In Chiang Mai entdeckt man ständig neue Ecken, Geschäfte und Märkte. Die Altstadt ist von einer viereckigen antiken Stadtmauer und dem darum laufenden Wassergraben umschlossen. An vielen Stellen ist die Stadt noch sehr traditionell, an anderen Stellen dagegen zeigt sie sich sehr modern.
 
Noch heute erinnern die zahlreichen Sehenswürdigkeiten an den einstigen Ruhm der geschichtsträchtigen Stadt Ayutthaya, die zweite ehemalige Hauptstadt Siams. Sie liegt etwa 70 Kilometer nördlich von Bankok. Auch hier befinden sich auf einem großen Areal zahlreiche Tempelruinen, die den Ruhm der einstigen siamesischen Hauptstadt auch heute noch erahnen lassen. Der Geschichtspark Ayutthayas wurde bereits im Jahr 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
 
Zirka zwei Autostunden südlich von Bankok liegt die Stadt Phetchaburi in der gleichnamigen Provinz. Hier finden sich ebenfalls zahlreiche Thai- und auch Khmer-Ruinen, sowie verschiedene spektakuläre Höhlen, die einige der ältesten erhalten gebliebenen thailändischen Wandgemälden aufweisen. Der im 13. Jahrhundert erbaute „Wat Kamphaeng Lang“ ist der älteste noch gut erhaltene Khmer-Tempel der Region.
 
Zu den bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten in Thailand zählt auch der „Phra Pathom Chedi“ in Nakhon Pathom, eine Stunde westlich von Bangkok, der mit 127 Metern der höchste buddhistische Chedi der Welt ist.
 
 

Thailand und seine Inseln

 
Egal ob Phuket, Ko Samui, Koh Lanta, Ko Phanan, Khao Lak oder Kho Ngai, die weißen Sandstrände, die Palmen und das glasklare Wasser lassen jedes Urlauberherz höher schlagen. Weltbekannt ist die Idylle und die Schönheit dieser malerischen Inseln. Viele abgeschiedene Buchten und einsame Strandabschnitte laden dazu ein, den Stress des Alltags abzuschütteln und zur Ruhe zu kommen.
 
 

Das Kunsthandwerk in Thailand 

 
Das Land bietet eine Vielzahl diverser, teils uralter handwerklicher Traditionen, Silberschmieden, Webereien, Töpfereien und kleinen Schnitzereien. Das traditionelle Handwerk hat in Thailand einen hohen Stellenwert. Kunsthandwerker bewahren auch seit Jahrhunderten die Kunst des Instrumentenbaus, der handgewebten Seidenstoffe und der Malerei. Gerade Motive wie Schlangen, Drachen, Vögel und Lotusknospen oder Buddha-Statuen und –Skulpturen aus Holz und Bronze sind prägend für das thailändische Kunsthandwerk. Ihre Bedeutung eröffnet sich dem Betrachter mit ganzer Macht, wenn man auch sein Herz für die Geschichte und Kultur öffnet. Auch Thailändische Möbelstücke aus Bambus, Rattan, Teakholz oder Wurzelholz sind auf jedem Antikmarkt in Thailand zu finden.
 
 

Fazit:

 
Thailand präsentiert sich als äußerst vielfältiges Land. Nicht nur die traumhaften Strände und das paradiesische Meer laden zum Träumen ein, auch die unbeschreibliche Landschaft, die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen, die gelebte Tradition und die spektakuläre Vergangenheit machen dieses Land zu einem ganz besonderen Reiseziel.
 

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