Tara die weibliche Gottheit
Ursprung und Legende der Grünen Tara
Der Ursprung der Göttin Tara liegt im Hinduismus; doch sie tauchte bereits kurze Zeit später auch in Überlieferungen des Buddhismus auf. Es gibt mehrere Legenden, die sich mit Tara bzw. ihren verschiedenen Ausprägungen, auseinandersetzen.
Beruft man sich auf dem tibetischen Buddhismus setzte sich Prinzessin Tara als Sterbliche unentwegt für das Wohl aller Lebewesen ein. Auf dem Weg zur vollkommenen Erleuchtung musste sie gegen das Ungleichgewicht von Mann und Frau kämpfen. Der Legende nach hieß es, eine Inkarnation sei nur in einen männlichen Körper möglich. Doch Tara gab nicht auf und nahm sich das Versprechen ab, ausschließlich als Frau zu inkarnieren. Dies gelang ihr tatsächlich, worauf sie in Tibet schnell als Befreierin „Arya Tara, die erwachte freie Frau“ bekannt wurde. Sie bewies, dass auch ein weiblicher Körper in gleicher Weise zur Erleuchtung befähigt ist, wie ein männlicher.
Der Legende nach inkarnierte Prinzessin Tara, auch Stern genannt, aus einer Träne von Bodhisattva Avalokiteshvara. Er vergoss diese aus Mitgefühl für alle Lebewesen, die Schmerzen und Qualen erleiden müssen. Tara gilt daher bis heute als Essenz des Mitgefühls und steht für Schutz und Inspiration. Sie nimmt den Platz einer Lehrerin der Weisheit ein und ist somit ein wichtiger Bestandteil im Buddhismus. Zieht man Vergleiche mit dem Christentum, kommt sie Maria sehr nahe.
Was zeichnet die Grüne Tara aus?
Um hier eine genauere Antwort geben zu können, muss man sich die weiteren Überlieferungen ansehen. So soll sowohl die Grüne Tara (nepalesische Prinzessin Bhrikuti) als auch die Weiße Tara (chinesische Prinzessin Wen Cheng) mit dem tibetischen König Songtsen Gampo, der im 7. Jahrhundert regierte, verheiratet gewesen sein. Beide Prinzessinnen begeisterten ihren Ehemann für die Lehre Buddhas und setzen sich für den Brauch der Statuen-Herstellung in Tibet ein. Dabei soll die Weiße Tara unter größter Anstrengung die erste Buddha Statue von China nach Tibet gebracht haben.
Die Grüne Tara gilt als große Beschützerin der Menschen- und Tierwelt. Sie vertreibt Sorgen, Nöte und befreit von Ängsten. Dabei bewahrt sie Menschen vor den acht großen Lebensgefahren: Verblendung, Zorn, Geiz, Begierde, Zweifel, Stolz, Eifersucht und falschen Ansichten. Ihr Anliegen ist es, Praktizierende zu begleiten und ihnen den Weg der Erleuchtung näher zu bringen. Mitgefühl, Tat und Lebenskraft zeichnen sie als Helferin in der Not aus. Trotz ihres meist kämpferischen Ausdruckes gilt sie als Heilgöttin. Die weibliche Intuition, die Großzügigkeit - des Erfolges, des klugen Handelns und der tiefen Einsicht lassen das Bild einer wahren Gottheit entstehen.
Die verschiedenen Darstellungsarten der Göttin Tara
Die Darstellungsformen der Göttin Tara können variieren. Doch in den meisten Fällen stellt Tara eine Schönheit mit gütiger und kraftvoller Ausstrahlung dar. Auf einem Lotusthron sitzend, nehmen ihre Hände die Mudra-Haltung ein. In der rechten Hand hält sie zumeist eine voll entfaltete weiße Lotusblüte, in der linken Hand auf Herzhöhe eine halb geöffnete Utpala Lotusblüte. Jede dieser Blumen besitzt 3 Knospen, mit denen sich die Grüne Tara als Mutter der Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vorstellt. Ihre Aura versprüht immer Freundlichkeit, Ruhe und Anmut.
Die hilfsbereite Erscheinung wird auch auf Darstellungen sichtbar, auf denen sie mit einem ausgestreckten rechten Bein und dem angezogenen linken Bein auf dem Lotusthron sitzend abgebildet ist. Diese Position stellt ihre Aktivität und Bereitschaft zur sofortigen Hilfe dar. Der kostbare Bodhisattva - Schmuck und die reich verzierten bunten Gewänder unterstreichen ihre Stellung und Erhabenheit.
Ursprünglich gab es fünf farbige Darstellungsformen von Tara, die bis heute in zahlreichen Varianten vorhanden sind.
Weiß: die Weiße Tara ist die Beschützerin im Krankheitsfall und symbolisiert ein langes Leben.
Grün: die Grüne Tara steht für die Befreiung von Ängsten und Unsicherheiten und fördert die Erkennung der eigenen verborgenen Stärken. Ein Glücksymbol der besonderen Art und eine Retterin in der Not.
Blau: sowohl blaue als auch schwarze Darstellungen gelten als Schutzdarstellungen und stehen zudem für die Befreiung aus Zwängen.
Rot: die Rote Tara unterstützt den Aspekt der Liebe und des Zaubers.
Gelb: die Gelbe oder Goldene Tara wird mit Reichtum und Wohlstand in Verbindung gebracht.
All diese Darstellungsformen haben die gleiche Gemeinsamkeit. Sie stehen alle für die Kraft der Weiblichkeit und das weibliche Erwachen. Sie sind Symbol für alle Göttinnen, alle weisen und starken Frauen, die verleugnet, unterdrückt, misshandelt und missachtet wurden oder im Laufe der Geschichte einfach verschwanden.
Wo platziere ich meine Grüne Tara Statue am effektivsten?
Platzieren Sie Ihre Grüne Tara an einem besonderen Ort. Dieser Ort sollte hell, luftig und offen sein, so dass ihre ganze Kraft gleichmäßig in den Raum übergehen kann. Positionieren Sie Buddha Statuen generell mit dem Rücken zur Wand und mit Blickrichtung auf die Türe oder in die Mitte eines Raumes. Bringen Sie ihm Respekt entgegen und schaffen Sie einen würdevollen Platz auf Augenhöhe im Wohnbereich.
Fazit:
Die Grüne Tara ist die beliebteste weibliche Bodhisattva des tibetischen Buddhismus. Mit einer Statue der Grünen Tara erhalten Sie ein Schutzzeichen und gewichtiges Glückssymbol für die ganze Familie. Sie wird Hoffnungsgeber, Zukunftsweisende und Unterstützerin in schwierigen Zeiten sein. Auch lässt sie die eigenen positiven Stärken sichtbar werden und zeigt verborgenen Talenten den Weg in die Freiheit. Ein wunderschönes Zeichen für Inspiration und ein Vorbild für alle starken Kampfgeister.